Unsere beiden Gründer
Heinz Lohmann und Paul Wesjohann begannen zuerst unabhängig voneinander ihre beruflichen Laufbahnen, bevor sich erstmals 1965 mit der Gründung der Mastkükenbrüterei Weser-Ems ihre Wege kreuzten. Heinz Lohmanns Karriere startete mit der Gründung der Deutschen Fischmehlfabrik in Cuxhaven. Der erste markante Meilenstein in der Entwicklung seiner Unternehmensgruppe war die Erkenntnis der Bedeutung von Wirkstoffen in der Fütterung landwirtschaftlicher Nutztiere. Der zweite Meilenstein folgte 1956: mit der Einführung der modernen Junggeflügelmast stieg er in die Geflügelindustrie ein. Heinz Lohmann gilt als Erfinder des tiefgekühlten Markenhähnchens (Goldhähnchen).
Nach Beendigung der Volksschulzeit in den 20iger Jahren kam Paul Wesjohann als „abgehender Bauernsohn“ mit lediglich 5,70 Mark in der Tasche zu seinem Onkel Arnold Frilling nach Rechterfeld, um auf dessen Bauernhof mitzuarbeiten. Dort widmete er sich schon sehr früh der Geflügelzucht. Sein Onkel gestattete ihm auf dem Hof an Hühnern zu forschen. Zwei Themen standen dabei im Vordergrund: Die Steigerung der Legeleistung von Hühnern – zu damaligen Zeiten legten Hühner keine Eier im Winter – und die Haltung von Hühnern in größeren Beständen. Dabei legte er vor allem Wert auf die Verbesserung der Zuchtauswahl, der Futter- und Stallqualität sowie den Haltungsbedingungen. 1932 wurde von Paul Wesjohann ein kleiner Landhandel mit Brüterei offiziell bei der IHK Oldenburg als Unternehmen eingetragen.
PHW Gruppe - Wir stehen für den Ernährungsmix der Zukunft
Wir sind Lebensmittelhersteller und stehen für den Ernährungsmix der Zukunft: Wir handeln achtsam für nachfolgende Generationen, indem wir für qualitativ hochwertige Proteinprodukte und deren (Weiter-)Entwicklung stehen sowie den Kreislaufgedanken unseres wirtschaftlichen Handelns seit über 90 Jahren entscheidend voranstellen. Wir schaffen Synergien zwischen unseren beiden Geschäftsfeldern Geflügel und Alternative Proteinquellen. Zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung gehört sowohl tierisches als auch pflanzliches Protein. Und wir bieten Konsumenten beides an: Hochwertige Geflügelprodukte und pflanzliche Alternativprodukte, die zu einer ernährungsphysiologisch optimierten Ernährungsweise beitragen können. Erfahren Sie in unserer Historie wie wir es von einem kleinen Handel mit Brüteri zu einer international tätigen Uternehmensgruppe geschafft haben, die stets in Familienhand geblieben ist. Untenstehend finden Sie ausgewählte Meilenssteine.
Gründung der heutigen BWE Brüterei Weser-Ems
Am 28. Oktober 1965 unterschrieben Heinz Lohmann und Paul Wesjohann einen Gesellschaftsvertrag zur Gründung der Mastkükenbrüterei Weser-Ems. Im März 1966 erfolgte die Grundsteinlegung für das Brütereigebäude in Rechterfeld. Am 21. Juli 1966 war der erste Kükenschlupf. Die Brutkapazität betrug damals 250.000 Mastküken pro Woche. Zehn Elterntierfarmen mit insgesamt 180.000 Mast-Elterntierplätzen lieferten die nötigen Bruteier. Weitere Anbauten folgten in Jahren drauf.
Gründung WIESENHOF
1965 verzehrte durchschnittlich jeder deutsche Bundesbürger drei Hähnchen im Jahr, wobei zwei aus ausländischer Produktion und nur eins aus heimischer Produktion stammte. Mit viel Pioniergeist und großer Investitionsbereitschaft wurde in den 60iger Jahren das Ziel verfolgt, das deutsche Markenhähnchen gegen den Importdruck auszubauen. Ende 1964 schlossen sich deutsche Geflügelschlachtereien zusammen, mit dem Ziel der gemeinsamen Vermarktung von im Inland hergestelltem Geflügel nach festgelegten Qualitätskriterien. Dafür gründeten sie am 23. April 1965 in Frankfurt die zentrale Verkaufsorganisation Geflügel-Kontor (GEKON), die seit 1992 unter dem Namen WIESENHOF Geflügel-Kontor ansässig ist. 1964 wurde bereits das erste WIESENHOF-Logo als Wort- und Bildmarke beim Patentamt eingetragen. Bei dem Bauernhaus im Logo handelt es sich um ein niederdeutsches Hallenhaus mit den typischen Pferdeköpfen, die sich über dem Fachfirst kreuzen. Mit diesem Giebelschmuck wurden damals die Windbretter verziert, die die Stroh- oder Reetdächer vor dem Ausfransen schützten. Das Haus ist umgeben von Pappelbäumen, die häufig nahe an Flussläufen wachsen. Das Hallenhaus beziehungsweise Niedersachsenhaus als Bestandteil des Logos entstammt der Tatsache, dass anfangs die meisten Vertragslandwirte in der Region Niedersachsen angesiedelt waren.
Lohmann-Wesjohann Gruppe
1987 übernahm die Familie Wesjohann die Aktienmehrheit (51 Prozent) an der Lohmann & Co. AG. Damit entstand die Lohmann-Wesjohann Gruppe. 1997 erwarben Paul-Heinz und Erich Wesjohann alle Aktien.
Gründung der PHW-Gruppe
Ende 1998 teilten Paul-Heinz und Erich Wesjohann die Lohmann-Wesjohann-Gruppe einvernehmlich. Paul-Heinz Wesjohann, nach dessen Namensinitialien die PHW-Gruppe benannt ist, wurde 1943 in Rechterfeld geboren. Nach seinem Besuch der Handelsschule in Osnabrück trat er mit 16 Jahren in das damalige Unternehmen seines Vaters Paul Wesjohann ein und war schnell in führender Stellung tätig. „Verantwortung für Mensch, Tier und Umwelt“ – so lautete seit Anfang an die Unternehmensphilosophie der PHW-Gruppe.
Start Geflügel aus alternativen Haltungskonzepten
Im Januar 2000 wurde das damalige „Premium-Produkt“ aus alternativer Haltung vorgestellt: Das Weide-Hähnchen. Der damalige Marketingleiter sagte: „Unser Weide-Hähnchen ist das bundesweit erste und zudem großflächige Angebot an den Verbraucher, ein Geflügel aus alternativer Tierhaltung zu einem attraktiven Preis zu erstehen.“ Maximal 13 Tiere pro Quadratmeter sah das Konzept vor und zudem musste für jedes Tier im Durchschnitt mindestens ein Quadratmeter begrünte Freifläche zur Verfügung stehen. 2004 wurde das Weide-Hähnchen-Konzept mit dem Bayerischen Tierschutzpreis ausgezeichnet. Auch im selben Jahr musste das Konzept wegen der damaligen Vogelgrippe beendet werden. Darüber hinaus bot die PHW-Gruppe 2002 auch Bio-Geflügel an. Dieses Konzept wurde 2015 allerdings eingestellt, da es sich wirtschaftlich nicht rentiert hat.
Stabwechsel an die dritte Generation
Stabwechsel bei der PHW-Gruppe: Peter Wesjohann lenkt seit dem 1. Juli 2009 die Geschicke der Unternehmensgruppe. Symbolisch wurde ihm von seinem Vater ein gläserner Stab überreicht. Peter Wesjohann ist Diplom-Kaufmann und trat 1999 ins Familienunternehmen ein und war zunächst schwerpunktmäßig für das Marketing von WIESENHOF zuständig. 2005 ist er in den Vorstand einberufen worden. Seine Geschwister Doris, Markus und Felix sind ebenfalls Teil der Unternehmensgruppe und in führenden Stellungen aktiv. Paul-Heinz Wesjohann blieb dem Familienunternehmen als Berater erhalten.
Einführung Privathof-Konzept
Um dem steigenden Anspruch der Verbraucher an Tierschutz- und Tierwohlthemen nachzukommen, wurde 2011 das Konzept Privathof-Hähnchen vorgestellt. Es ist mit der Einstiegsstufe des Tierschutzlabels des Deutschen Tierschutzbundes gekennzeichnet und bewegt sich zwischen konventionell und biologisch erzeugtem Geflügelfleisch. Die wichtigsten Kriterien sind neben einer vom deutschen Tierschutzbund zugelassenen langsamer wachsenden Rasse die längere Aufzuchtdauer der Hähnchen und die geringere Besatzdichte. Zudem gibt es Rückzugsmöglichkeiten. Die Tiere leben in weiträumigen Offenställen oder Ställen mit Wintergarten mit Tageslicht und einem natürlichen Tag- und Nachtrhythmus. Strohballen, Picksteine und Sitzstangen im Stall geben den Tieren die Möglichkeit, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben.
Das Privathof-Konzept entspricht der Haltungsstufe 3. 2023 hat die PHW-Gruppe das Konzept auch auf die Puten übertragen.
Geschäftsfeld der Alternativen Proteinquellen
Das Jahr 2018 hat die Unternehmensentwicklung neu geprägt: Das Geschäftsfeld Alternative Proteinquellen wurde als eigenständiges Geschäftsfeld konstituiert und mit einer eigenen Vorstandsposition in den Strukturen fest verankert. Seitdem bildet der Bereich – neben dem Kerngeschäftsfeld Geflügel und dem Bereich Gesundheit – die dritte Säule innerhalb der PHW-Gruppe. Bereits seit 2013 beschäftigt sich das Familienunternehmen mit den Technologien und Rohstoffen des plantbased-Bereiches intensiv. Erste vegane Produkte wurde 2015 auf den Markt gebracht. 100 Prozent zeitgemäßer Genuss auf Basis von wertvollem Pflanzenprotein – dafür steht die vegane Marke GREEN LEGEND, die 2020 eingeführt wurde.