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19.07.2011

Wiesenhof begrüßt Initiative der Betriebsratsvorsitzenden und setzt weiter auf Dialog

Rechterfeld, 19. Juli 2011. Die Geschäftsleitung der PHW-Gruppe begrüßt die Initiative der Betriebsratsvorsitzenden der sieben wichtigsten Wiesenhofstandorte in Deutschland.

Diese wenden sich in einem offenen Brief gegen Kampagnenjournalismus, Verleumdung, Denunziantentum und die Tierrechtsorganisation PETA. „Die in der Lebensmittelwirtschaft beispiellose Initiative der Arbeitnehmervertreter zeigt, dass die Mitarbeiter hinter unserer Firma stehen und die jüngsten Kampagnen gegen Wiesenhof satthaben“, betonte PHW-Vorstandsvorsitzender Peter Wesjohann in Rechterfeld. Auch die Wiesenhof-Erzeugergemeinschaften haben in ähnlicher Weise agiert. Die PHW-Gruppe teilt die Sorge der Betriebsräte und Landwirte, dass die Auswirkungen unseriöser und gezielter Kampagnen im schlimmsten Fall Arbeitsplätze und Investitionen gefährden. Auslöser für die gemeinsame Aktion der Betriebsratsvorsitzenden ist die geplante ARD-Reportage über das „ausbeuterische System Wiesenhof“, für die die beiden SWR-Autoren Edgar Verheyen und Monika Anthes verantwortlich zeichnen. Sie hatten im Januar 2010 unter Zuhilfenahme von Bildern der radikalen Tierrechtsorganisation PETA zwei TV-Beiträge gegen Wiesenhof erstellt.

 

„Wiesenhof stellt sich seit Jahrzehnten seiner Verantwortung und steht im engen Dialog mit seriösen Tierschutz- und Verbraucherorganisationen, der Wissenschaft und der Politik. Wir öffnen – anders als weite Teile der Fleischwirtschaft – Tor und Türen für Medien und haben mit dieser Transparenz in der Regel gute Erfahrungen gemacht. Wir werden diesen Weg auch weiterhin gehen, uns aber gegen verleumderische Kampagnen zur Wehr setzen“, so Peter Wesjohann. Die Dialogbereitschaft bleibe aber bestehen, da sie zu den Unternehmensgrundsätzen der PHW-Gruppe zähle. Zuletzt gab das Unternehmen den Bundestagsfraktionen der Grünen und der SPD Einblick in alle Betriebsabläufe und beteiligte sich als einziges Fleischunternehmen auf dem evangelischen Kirchentag in Dresden an der Diskussionsrunde „Fleisch in Massen - Fleisch in Maßen“. Seit mehreren Monaten unterstützt die PHW-Gruppe eine Arbeitsgruppe des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums, das sich mit der Zukunft der Tierhaltung in Niedersachsen auseinandersetzt.

 

Obwohl das Thema Nutztierhaltung in Niedersachsen wie auch in anderen Bundesländern teilweise seit Monaten in der Diskussion sei, habe dieses gegenwärtig kaum Auswirkungen auf laufende Investitionen (Erweiterung von Verarbeitungsbetrieben, Modernisierung von Elterntierbetrieben etc.) in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. „Wir stoßen hier auf sehr positive Resonanz, weil wir sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in modernen Betrieben schaffen“, so Peter Wesjohann.

 

Die PHW-Gruppe beschäftigt über 5.300 Mitarbeiter weltweit, davon 4.200 in Deutschland.

Das Unternehmen hat sich zum Standort Deutschland bekannt und will auch künftig in Deutschland hochwertiges Geflügelfleisch herstellen. In einem Teil der Betriebe beschäftigt die PHW-Gruppe zusätzlich in Spitzenzeiten insgesamt 700 Leiharbeiter mittels Arbeitnehmerüberlassung, die alle tarifgebunden sind. In den vergangenen Jahren wurden viele Beschäftigte aus einem Leiharbeitsverhältnis in die Stammbelegschaft übernommen. So plant auch der Wiesenhofbetrieb in Lohne gegenwärtig aufgrund der hohen Investitionen in die Erweiterung schrittweise bis zu 100 Leiharbeiter zu übernehmen.

 

Aus wirtschaftlichen und Standortsicherungs-Erwägungen haben Werksverträge in der gesamten Branche ihre Legitimation. In Betrieben, die bedingt durch ihr Produktsortiment saisonalen Schwankungen beim Absatz unterliegen, und die in Regionen mit nahezu Vollbeschäftigung angesiedelt sind, ist die PHW-Gruppe auf Werkvertragsunternehmen angewiesen. Diese Firmen übernehmen dabei Gewerke, wie z.B. Weiterverarbeitung (Filetierung), Verpackung, Reinigung oder die Palettenwäsche. Die Verträge laufen auf völlig legaler Basis und sind abgestimmt mit allen verantwortlichen Behörden und Krankenkassen. Den Werkvertragsunternehmen steht es generell frei, die Steuern und Sozialabgaben in ihren Heimatländern abzuführen. Zwischen 70 und 80 Prozent der Steuern, Sozialabgaben aus Werkverträgen mit der PHW-Gruppe werden allerdings von diesen Unternehmen in Deutschland abgeführt.

 

Wiesenhof Lohne: Antrag auf Wasserentnahme am 15. Juli gestellt

 

Die geplante Erweiterung der Schlachterei in Lohne – dafür hat das Unternehmen am 15. Juli beim Landkreis Vechta einen Antrag auf Wasserentnahme gestellt – gestaltete sich im Vergleich zu allen anderen Modernisierungsprojekten mühevoller. Aus Sicht von Wiesenhof zeigte die örtliche Bürgerinitiative wenig Interesse an einer sachlichen Diskussion. Durch ein weiteres Gesprächsangebot möchte das Unternehmen ein Signal senden, damit die Zukunft des wichtigsten Wiesenhof-Verarbeitungsbetriebes gesichert werden könne. Peter Wesjohann: „Wir leben auch in der Geflügelwirtschaft nicht auf einer Insel der Seligen. Wir stehen im Wettbewerb mit mehreren europäischen Unternehmen der Geflügelwirtschaft. Hinzu kommen die brasilianischen Wettbewerber,

die aufgrund guter klimatischer Bedingungen und der Futtermittelsituation deutlich kostengünstiger

Geflügelfleisch produzieren können. Wenn der Verbraucher sicheres und hochwertiges Geflügelfleisch aus der Region haben möchte, dann muss er auch Tierhaltung und Verarbeitungsbetriebe vor Ort akzeptieren.“

 

PHW-Gruppe: 2.130 neue Arbeitsplätze, 865,8 Mio. Euro Investitionen

 

Die weiter steigende Nachfrage nach Geflügelfleisch war der Anlass für die PHWGruppe

im vergangenen und im laufenden Jahr die höchsten Investitionen der Firmengeschichte

zu tätigen. Im laufenden Geschäftsjahr wird das Unternehmen insgesamt 150 Mio. Euro investieren, davon einen Großteil im Geschäftsfeld Wiesenhof (118 Mio. Euro). Betrachtet man den Zeitraum von 2000 bis 2011 gab das Unternehmen für neue Betriebe, Modernisierungen und Erweiterungen insgesamt 865,8 Mio. Euro aus. Davon entfielen 603,7 Mio. Euro auf das Geschäftsfeld Wiesenhof, das auch die Brütereien umfasst. Im selben Zeitraum schuf das Unternehmen 2.130 zusätzliche

Arbeitsplätze.

 

Darüber hinaus setzte das Unternehmen bei Qualitäts-, Herkunfts- und Kennzeichnungsthemen

neue Maßstäbe in der Fleischwirtschaft: Bis heute verzichtet Wiesenhof trotz Mehrkosten in Millionenhöhe auf den Einsatz gentechnisch veränderten Sojas als Futtermittel. Von der Dioxinthematik war Wiesenhof nicht betroffen, weil das Unternehmen bereits seit zehn Jahren freiwillig alle Futterproben routinemäßig auf Dioxine und weitere Schadstoffe untersucht. Auch in Sachen Nachhaltigkeit sieht sich Wiesenhof als Vorreiter. So ermittelt man jährlich den produktbezogenen CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint) und hat die bei der Produktion von Hähnchenfleisch entstehenden CO2-Emissionen erheblich reduzieren können. Demnach entfallen auf 1 kg Wiesenhof Hähnchenfleisch (Nettoschlachtgewicht) 1,8 kg äquivalente Treibhausgas-

Emissionen. Positiv hat sich der Einsatz des hauseigenen Bio-Kraftstoffs SP-Power

ausgewirkt. Die PHW-Gruppe nutzt für die LKW-Flotte einen auf Basis von Geflügelfetten

hergestellten Alternativtreibstoff und spart damit den Einsatz von Diesel. Die Nebenprodukte,

die bei der Geflügelverarbeitung anfallen, sind damit zugleich Rohstoff für

die Bioenergiegewinnung. „Der Vorteil unseres Biosprits ist, dass er nicht im Spannungsfeld

von ‚Teller oder Tank‘ steht“, sagt Wesjohann. Ein weiterer Schritt, um

Treibhausgasemissionen einzusparen, war der Wechsel auf Ökostrom: Seit Januar

2011 bezieht WIESENHOF in vielen Betrieben Strom aus Wasserkraft, der zu 100 %

CO2-neutral ist.

 

Tierschutzplan und Tierwohl: Wiesenhof steht in den Startlöchern

 

Den neuen Tierschutzplan für Niedersachsen, den die Landesregierung im vergangenen

Februar der Öffentlichkeit vorstellte, begrüßt die PHW-Gruppe ausdrücklich. Peter

Wesjohann: „Es gibt in jeder Branche Verbesserungsbedarf, auch in der Geflügelwirtschaft.“

Aus diesem Grund unterstützen Experten des Unternehmens die Arbeitsgruppen.

Die Thematik „Tierwohl/Masthähnchen aus alternativen Haltungsbedingungen“

aufgreifend hatte Wiesenhof im Jahr 2002 Biohähnchen und bereits 2000 das „Weidehähnchen“

auf den Markt gebracht. Obwohl Wiesenhof seinerzeit sogar den bayrischen

Tierschutzpreis für das „Weidehähnchen“ erhielt, setzte es sich im Markt nicht durch. In

diesem Jahr wird Wiesenhof einen neuen Anlauf unternehmen, um Geflügelfleisch aus

einer alternativen Haltungsform marktfähig zu machen.

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