NACHHALTIGKEITSBERICHT 2019

35 Nachhaltigkeitsbericht 2019 der PHW-Gruppe Doris Wesjohann verantwortet unter anderem den strategischen Einkauf und ist Mitglied des PHW-Vorstandes. Umwelt und Produktion | Einsparungen im Verpackungsbereich 3 4. Welche Ansätze verfolgt die PHW-Gruppe im Bereich Verpackungen? Doris Wesjohann: In den vergangenen Jahren hat die Diskussion um das Thema Verpackungen vor allem in Bezug auf Plastik an Tiefe aufgenommen. Viele Unter- nehmen aus allen Branchen prüfen, wie sie Kunststoff einsparen können und welche Alternativen geeignet sind. Dabei befinden wir uns in einem Span- nungsfeld : Auf der einen Seite werden nachhaltige Verpackungskonzepte gefordert, und auf der anderen Seite darf die Produktsicherheit nicht gefährdet werden. Wir prüfen seit Jahren kontinuierlich poten- zielle Materialeinsparungen bei unseren Verpackungen und konnten entsprechende Erfolge verbuchen . So wurden in 2018 die Folien- stärken der Seitenfaltenbeutel stark reduziert und 131 Tonnen Kunststoff pro Jahr eingespart. An der Mate- rialreduzierung unserer im Frischebereich eingesetzten transparenten PP-Schalen arbeiten wir seit November 2018. Die Umstellung wurde bis Mitte 2019 komplett vollzogen, sodass diese nochmals zu einer Einsparung von 375 Tonnen Kunststoffen pro Jahr führen wird. Die Einführung von stärkenreduzierten Frischeoberfolien konnte nach einer Testphase in 2019 umgesetzt werden (Einsparung 40 Tonnen Kunststoff pro Jahr). Weitere Testreihen mit nochmals reduzierten Folienkombinatio- nen sind eingeleitet. Erste Ergebnisse werden im ersten Halbjahr 2020 erwartet. Darüber hinaus können wir durch die Reduktion von Folienstärke auch bei unseren Aufschnittpackungen im Geflügelwurstbereich seit 2019 weitere 27 Tonnen jährlich einsparen. An welchen Stellschrauben können Sie als Lebens- mittelhersteller drehen, um nachhaltig Plastik einzusparen? Doris Wesjohann: Unsere Einsparungen dürfen nicht zulasten der Produktsicherheit gehen. Höchste Qua- lität und damit einhergehend eine 100-pro- zentige Lebensmittelsicherheit sind unser Ressourcen einsparen: Lebensmittel- sicherheit als oberster Maßstab oberster Maßstab . Aus unserer Sicht haben wir zwei Stellschrauben, die wir aktiv angehen können: Erstens wollen wir dauerhaft unseren Materialeinsatz reduzieren und zweitens prüfen wir gleichzeitig die Recyclingfähig- keit von neuen Materialien. Welche Herausforderungen sehen Sie im Bereich Verpackungen für die PHW-Gruppe? Doris Wesjohann: Die Recyclingfähigkeit neuer Materia- lien ist ein großes Thema für uns. Viele recyclingfähige Materialien kommen leider mit einem erhöhten Material- einsatz einher. Das heißt konkret: Auch wenn wir Materi- alien finden, die gut recycelbar sind, kann es sein, dass bei einer Verwendung der Materialeinsatz steigt. Dies konterkariert dann allerdings letztlich den Nachhaltig- keitsgedanken. Wir suchen intensiv nach Alter- nativen, die einen geringeren Materialeinsatz zulassen und gleichzeitig recyclingfähig sind . Zudem dürfen wir die ökonomische Sicht nicht verges- sen. Dies bedeutet konkret, dass wir Materialien finden müssen, die auch von Kundenseite aus bezahlbar sind.

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ3ODk=